Das Kabinett hat das zweite Führungspositionen-Gesetz auf den Weg gebracht. Auch hat sich nun die Regierungskoalition drauf geeinigt. Dazu eine Stellungnahme von Claudia Specht, der 1. Vorsitzenden von erfolgsfaktor FRAU e.V.. Der Verein mit Sitz in Nürnberg setzt sich seit vielen Jahren für eine Quote in Vorständen bzw. Aufsichtsräten ein.
„Wir begrüßen diese nach langen Verhandlungen nun endlich gefallene Entscheidung, aber wir sind enttäuscht über das Ergebnis. Das Gesetz wirkt seltsam inkonsequent. Für Unternehmen und Körperschaften, in denen der Bund Einfluss hat, werden die Vorgaben für die Beteiligung von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen deutlich verschärft. Das begrüßen wir. Für Unternehmen in der Privatwirtschaft gibt es jedoch nur die Vorgabe einer Mindestbeteiligung von einer Frau und das auch nur unter bestimmten Bedingungen. Das betrifft wieder nur eine sehr kleine Zahl von Unternehmen und wird somit die Zustände in deutschen Unternehmen nicht verbessern. Bestens ausgebildeten Frauen mit Karriereambitionen signalisiert das, geht in den öffentlichen Dienst, statt euch in der Privatwirtschaft abzukämpfen.
Das Gesetz verdeutlicht, dass der verbale Einsatz für Frauen in Führungspositionen noch viel zu oft ein reines Lippenbekenntnis ist. Sobald es jedoch um die Fleischtöpfe der gut bezahlten Posten geht, wird der Status quo mit aller Kraft verteidigt. Dagegen kamen auch die Ministerinnen nicht an. Obwohl zahlreiche Studien belegen, dass divers besetzte Führungsebenen bessere Ergebnisse bringen.“
Doch #frauenwollenmehr!